Die Fraktion GRÜNE/WiP/Die LINKE fordert, dass das Wasserschutzgebiet „unteres Enztal“ überarbeitet wird, das Pforzheim gemeinsam mit der Gemeinde Niefern-Öschelbronn nutzt. Die Lage und Größe der Schutzzonen sollen überprüft und zusammen mit der Schutzgebietsverordnung von 1984 auf den aktuellen Stand gebracht werden.
Die Stadträte*in betonen die große Bedeutung des Wasserschutzgebiets für Pforzheim und die Region. Sie verweisen auf neue Erkenntnisse aus dem Autobahnbau und aus Erhebungen zum Masterplan Wasserversorgung des Landes Baden-Württemberg, welche erkennen lassen, dass das Wasserschutzgebiet unteres Enztal größer und verletzlicher ist als bisher angenommen.
Auch die Lage und Größe der Zonen II A und II B entsprechen nicht den aktuellen Erkenntnissen.
Die Fraktion bemängelt, dass das Wasserschutzgebiet in erheblichem Ausmaß nicht der Richtlinie Trinkwasserschutzgebiete W 101 des DVGW. (Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) entspricht. Gemäß §51 Abs. 2 des Wasserhaushaltsgesetzes besteht eine Verpflichtung, die Abgrenzung der Schutzzonen und die Schutzgebietsverordnung zu überarbeiten.
Damit ist der gesetzlich vorgesehene Schutz des Trinkwasservorkommens nicht gegeben. Zudem besteht keine Rechtssicherheit.
„Das Wasserschutzgebiet Unteres Enztal ist das wichtigste Vorkommen von Trinkwasser in Pforzheim, das einzige Trinkwasserschutzgebiet von Niefern-Öschelbronn und wegen seiner Ergiebigkeit auch für weitere mit Pforzheim verbundenen Enzkreisgemeinden von Bedeutung“ betont Christof Weisenbacher (WiP).
„Die Fehlausweisung führt zu Gefährdungen des Trinkwasservorkommens durch das zu geringe Schutzniveau in den falsch ausgewiesenen Zonen. Das Wasserschutzgebiet wird durch die Planung eines Gewerbegebietes der Gemeinde Niefern-Öschelbronn in der inneren Schutzzone II bedroht.“
Auf Grund des Klimawandels ist bis 2040 ein Rückgang der Grundwasserneubildung um 25% prognostiziert. Versorgungsprobleme werden vorhergesagt. Umso wichtiger ist der vollständige Schutz des Wasservorkommens.